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Igel im Herbst: Nicht jeder benötigt Hilfe

Im Herbst begegnen wir häufig Igeln, aber nicht jeder von ihnen ist hilfsbedürftig. Folgende Kriterien weisen auf eine Hilfsbedürftigkeit hin:

  • Ein zu niedriges Körpergewicht (unter 500 Gramm)
  • Kranke oder verletzte Tiere
  • Verwaiste Igeljunge

Erste Schritte bei Fund eines hilfsbedürftigen Igels: Wenn Sie einen Igel finden, der Hilfe benötigt, kontaktieren Sie am besten einen Tierarzt. Dieser kann das Tier untersuchen und bei Bedarf eine Behandlung gegen Parasitenbefall einleiten. Für weitere Informationen zur Aufzucht und Pflege wenden Sie sich an Ihren örtlichen Tierschutzverein oder eine Igelstation. Hinweis: wir (Tierschutzverein Bühl) haben zur Zeit keine Pflegestelle(n) für Igelaufzucht.

Pflege von Igelbabys und erwachsenen Igeln:

  • Igelbabys unter 100 Gramm benötigen alle 2-4 Stunden (nachts alle 4-5 Stunden) Spezialfutter, das Sie vom Tierarzt erhalten und mit einer 2-ml-Einwegspritze verabreichen.
  • Erwachsene Igel sollten in einem hellen, gut belüfteten Raum bei Zimmertemperatur untergebracht werden. Das Gehege sollte ca. 2 Quadratmeter groß sein, mit 45-50 cm hohen Holzwänden.
  • Igel sind Einzeltiere und benötigen jeweils ein eigenes Gehege.
  • Als Schlafplatz eignet sich ein 30 x 30 x 30 cm großer Karton mit einem Schlupfloch von 12 x 12 cm und wärmeisoliertem Boden.
  • Als Futter eignen sich Katzen- oder Hundenassfutter, angebratenes Rindhackfleisch oder Geflügelfleisch, Rührei (mit etwas Öl angebraten), gemischt mit Futterhaferflocken oder Igeltrockenfutter. Dosen- und Trockenfutter sollten nicht als alleiniges Futter dienen.

Regelmäßige Gewichtskontrolle: Anfangs sollte der Igel täglich 10-15 Gramm, später 6-10 Gramm zunehmen, was etwa 1-2 Esslöffeln Futter pro Tag entspricht.

Überwinterung und Winterschlaf:

  • Für den Winterschlaf sollte der Igel ein Gewicht von 600-700 Gramm erreichen.
  • Der Raum für den Winterschlaf sollte nicht wärmer als 6 Grad Celsius sein. Stellen Sie immer frisches Wasser bereit.

Nach dem Winterschlaf:

  • Ende April/Anfang Mai erwacht der Igel aus dem Winterschlaf. Er sollte dann in ein 4 Quadratmeter großes Freigehege umgesiedelt werden.
  • Der Igel sollte sein ursprüngliches Gewicht wieder erreichen, bevor er ausgewildert wird.
  • Idealerweise wird er an der Stelle ausgesetzt, an der er gefunden wurde, wenn dies möglich ist.

Quelle: "Igel gefunden, was tun" – Broschüre vom Landestierschutzverband (Igelschutz, Deutscher Tierschutzbund e.V)